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Adler intern - 21.12.2003

Netzroller-Interview mit Dirk Sackmann: "Alles für Adler, alles für den Club!"

Von Jens Knetsch

Dirk Sackmann, Mythos-Spieler der 7. Herren.

Dirk Sackmann, Mythos-Spieler der 7. Herren.

In einigen Ausgaben des Netzrollers haben wir ja schon verschiedene Sportler unserer Abteilung vorgestellt und auch selbst zu Wort kommen lassen. Nach Frank Koenemann, Berthold Löhr und Nazia Leger stellt sich nun ein weiterer Spieler vor. Sein Name: Dirk Sackmann. Obwohl er erst seit kurzer Zeit in unserem Verein aktiv ist, hat er schon vor einigen Jahren mal zum TT-Racket gegriffen. Doch lest selbst...

Wenn man von dem beschaulichen Gummersbach nach Essen-Altendorf zieht, kommen einem doch bestimmt verrückte Gedanken. Was ist dir damals durch den Kopf gegangen?
Ich war etwas überrascht über die sozialen Strukturen Altendorfs, aber beim Renovieren unter der Woche nachts um halb drei noch einen Döner zu bekommen fand ich ziemlich beeindruckend. In den ersten Wochen habe ich ziemlich exzessiv gelebt, und meine Freiheiten richtig genossen. Auch freue ich mich als Fußballfan endlich mal wieder Spiele des VfL zu besuchen. So nah dran darf man natürlich kein Heimspiel verpassen!

Was waren deine ersten Eindrücke vom Ruhrgebiet?
Ich komme ja eher aus dem Ländlichen. Bochum war mir ein Begriff meine Family stammt ursprünglich aus dieser Stadt. Aber insgesamt ist der Lebenspuls hier doch etwas höher. Schlimm ist der alltägliche Rush-Hour-Wahnsinn hier in Essen. Die Eindrücke lassen sich am besten wie folgt kurz beschreiben: bunt, gegensätzlich, bescheiden, vielfältig.

Gab es Vorurteile, als du Freunden erzählt hast, dass es dich in den Ruhrpott zieht? Und wurden diese bestätigt?
Jein, ich habe ja vorher schon immer erzählt, wie großartig ich zum Beispiel Bochum finde und dass es mich auch dorthin zieht. Manche kamen mit dem Gedanken „Großstadt“ nicht klar. Aber ich denke, dass bei einigen auch etwas Neid mitgeschwungen ist...
Unabhängig von Ruhrpott oder Land ist ein Umzug (nicht in die Nachbarwohnung) auch immer eine Erweiterung des Horizontes. Dadurch ist leider zu vielen der Kontakt abgebrochen. Andere Interessen, Einstellungen und Prioritäten spielen dabei eine wichtige Rolle.

Was macht eigentlich ein freiberuflicher Designer? Was hast du im vergangenen Jahr an Projekten durchgeführt?
Meine Kernkompetenz liegt im Print-Bereich, also das Gestalten von Broschüren, Flyern, Messeauftritten etc. Darüber hinaus habe ich auch an Wettbewerben teilgenommen, zum Beispiel die Gestaltung der Straßenbahn 107, die Zollverein passiert (habe leider noch kein Ergebnis). Aber auch Webdesign und Produktdesign sind Gebiete, auf denen ich täglich dazulerne.

Hast du vor, nach deiner Ausbildung im Ruhrgebiet zu bleiben, oder verschlägt es dich wieder zurück?
Nach Gummersbach werde ich vorerst nicht zurückkehren, vielleicht zur Rente ... Ich kann mir schon vorstellen, einige Jahre hier zu bleiben. Die Zeche Zollverein wächst zu einem hervorragenden Designstandort in Deutschland, ja sogar Europa. Vielleicht werde ich ja eines Tages dort mitmischen - dann ist auch die Sponsor-Frage bei den Adlern geklärt! Ich kann mir aber auch gut vorstellen, mal ein zwei Jahre ins Ausland zu gehen, Zürich wäre da ein Traumziel. Mal sehen, wie es kommen wird.

Nach kurzer Eingewöhnungsphase hast du sofort beim "Mythos" angeheuert, eine Integration ohne Probleme?
Yip, ohne Zweifel. Das hat sich auch auf unsere Mannschaftsfeier bestätigt. Wir sind zwar ein bunter Haufen, aber gerade das macht die Truppe aus.

Wie verträgt sich der Tischtennis-Sport denn mit deiner zweiten Leidenschaft, dem Tennisspielen?
Meine Nr. 1 bleibt Tischtennis, aber im Sommer vereine ich das joggen mit unserem Sport und gehe halt raus auf den Tennisplatz. Ist aber eher just for fun. Wirklich viel gemeinsam haben die beiden Sportarten ohnehin nicht. Antizipation braucht man in jeder Ballsportart, lediglich Erfahrungen mit Effet kommen mir im Tennis zugute.

Kann man dich eigentlich als inoffizieller "TT-Champ der FH Gummersbach" bezeichnen?
Ha! Dass sich das soweit herumspricht...! Ich habe 2001 an der FH begonnen, Maschinenbau zu studieren. Schnell haben wir unsere Aufmerksamkeit auf die durch Zufall entdeckte TT-Platte im Keller der FH konzentriert. Von dem Tag an (ich hatte ja noch meine alten Schläger) war dies für einige der Hauptanlaufpunkt in der FH. Ich behaupte, dass dort seit Gründung der FH in den folgenden Monaten die spannendsten TT-Turniere stattgefunden haben. So bin ich auch nach zehn Jahren Abstinenz wieder zum TT-Sport gekommen.

Da du ja noch recht kurz im Verein bist, hast du bestimmt noch den Blick für´s Wesentliche. Was gefällt dir, was ist weniger gut?
Positiv hervorzuheben ist, dass außer dem sportlichen Part einiges an Aktivitäten getan wird Wünschenswert wäre aber sicher, dass sich dabei noch mehr Mitglieder beteiligen. Negativ aufgefallen ist mir anfangs die Grüppchenbildung beim Training. Usus ist, dass jeder zwei, drei feste Trainingspartner hat, das war's (Ich kann mich da noch nicht mal ausnehmen). Langfristig ist aber das Hauptproblem die Schnittstelle Jugend/Senioren (wie auch in vielen anderen Vereinen! Das war damals auch der Grund, weshalb ich aufgehört habe. Es ist fast un-möglich als Jugendspieler in einem geschlossenen Team aufgenommen zu werden, das Alter sei mal zweitrangig. Außerdem endet leider das Training mit Erreichen des 18. Lebensjahres. Systemtraining gibt es bei den Senioren nicht. Das ist schade!

Wer sich über diese Zeilen hinaus ein Bild von Dirk machen möchte kann dies im Internet tun: =>> <a href="http://www.dirksackmann.de">Dirks Internetseite</a> .