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Mannschaft - 11.06.2002

Neue Aufschlagregel: Deutsche Fassung veröffentlicht

Von Jens Knetsch

Drei Wochen vor Beginn der neuen Saison in Deutschland hat der Tischtennis-Weltverband ITTF den genauen Wortlaut der neuen Aufschlagregel veröffentlicht, die bundesweit ab dem 1. Juli und weltweit ab dem 1. September in Kraft tritt. Das Annual General Meeting (AGM) der Internationalen Tischtennis-Föderation hatte bereits bei den Weltmeisterschaften in Osaka Ende April 2001 die Entschärfung des Aufschlags beschlossen.

Kernpunkt: Das Verdecken des Balles mit Körper, Arm, Schulter oder Kleidung ist verboten, erklärt der reformfreudige kanadische ITTF-Präsident, Adham Sharara, in dessen Amtszeit schon die Vergrößerung des Balls von 38 auf 40 Millimeter (seit 1. Oktober 2000 weltweit) und die Verkürzung der Sätze von 21 auf elf
Punkte gefallen ist (seit 1. September 2001 weltweit).

Rückschläger und Schiedsrichter sollen den Ball während der gesamten Aufschlagphase sehen können. Anhaltspunkt bildet eine gedachte dreieckige Fläche zwischen Ball und den beiden Netzpfosten, oberer Endpunkt ist der Kopf des Aufschlägers. In dieser Fläche darf sich nach dem Hochwerfen des Balls nichts befinden. In der Praxis ändert sich für den Aufschläger in der Hauptsache die Bewegung beim Vorhand-Aufschlag. Der Spieler muss den freien Arm so schnell wie möglich aus dem Weg nehmen, um einen regelgerechten, offenen und sichtbaren Aufschlag auszuführen, heißt es in der Erläuterung des neuen Regeltexts.

Es ist gut, dass die Verdeckung bei der neuen Aufschlagregel wegfällt, sagt DTTB-Cheftrainer Dirk Schimmelpfennig. „Ich sehe allerdings die Schwierigkeit für die Schiedsrichter, die Ausführung zu beurteilen. Dazu müssten sie schon auf den Netzpfosten sitzen. Aber ernsthaft: Die Praxis wird zeigen, ob der Aufschlag
nach der neuen Regel beurteilungsfähig ist.“

Eine bundesweite Schulung der Schiedsrichter bis Anfang Juli ist laut DTTB-Schiedsrichter-Obmann Erwin Preiß nicht möglich. „Wir werden unsere Schiedsrichter schriftlich informieren“, erklärt er. „In den vergangenen Jahren haben wir mit den Rundschreiben gute Erfahrungen gemacht. Unsere Schiedsrichter sind da sehr gewissenhaft.“

Quelle: Deutscher Tischtennis-Bund